Schweizer Schauwellensittiche - Daniel Lütolf
 
 

Daniel Lütolf
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Stellungnahme Ausschluss aus dem SWV


Sehr geehrte Damen und Herren

Würenlos, den 11.11.2016

Ich habe eigentlich nicht beabsichtigt, öffentlich zu den Ereignissen an der diesjährigen SWV Schau Stellung zu nehmen, doch die ständig neuen Mails, Anrufe und vor allem die wilden Gerüchte zwingen mich dazu.

Also, was ist geschehen und was nicht:

Wir waren die Woche vor der Ausstellung mit unserer Familie und Freunden in Weggis in den Herbstferien. Am späten Freitagnachmittag kamen wir nach Hause. Nach dem Füttern und dem Kontrollieren der Zuchtpaare machte ich mich gleich wie gewohnt an das Präparieren meiner Ausstellungstiere. Viele entnahm ich dabei aus den Zuchtboxen, andere aus den Volieren. So kam ein Team von insgesamt 31 Tieren zusammen.

Eine Zimt Graue Rezessive Henne war auch dabei. Sie hatte ich bereits dieses Jahr in Karlsruhe ausgestellt. Nach dieser Ausstellung im August kam sie mit feuchten Augen nach Hause und ich schnitt ihr gleich etwas die Augen frei - so wie ich das bei allen Tieren mit diesen Symptomen mache, wo man nicht will, dass die Federn gleich wieder nachwachsen. Auch das Gefieder bei der Kloake wird von mir in der Regel geschnitten und nicht gerupft, weil es für die Tiere angenehmer ist und weniger Stress verursacht.

Einige Woche später nahm ich die besagte Henne in die Zucht.
Als ich dann am frühen Samstagmorgen, dem 15.10.2016, meine Tiere in die Ausstellungskäfige setzte, war es für mich schlicht kein Thema , dass bei dieser Henne allenfalls mit dem Auge etwas nicht in Ordnung sein könnte, hatte sich doch die erhoffte Wirkung eingestellt und die Augen waren wieder schön klar und trocken.
Am Nachmittag des gleichen Tages versuchte ich dann mehrfach erfolglos, Marcel Bühler und Toni Binggeli telefonisch zu erreichen. Irgendeinmal nahm Toni Binggeli meinen Anruf entgegen und erzählte mir, er sei gerade gar nicht gut auf mich zu sprechen, sämtliche meiner Tiere wären ausgeschlossen worden wegen angeblicher Manipulation an einer Henne. Ich widersprach ihm, dies stimme bestimmt nicht und sei nicht möglich.
Als er mir darauf sagte, doch es sei klar ersichtlich bei der oben genannten Henne, da erinnerte ich mich gleich wieder an das Schneiden einige Wochen zuvor.

Nach dem Versorgen meiner Tiere machte ich mich auf den Weg nach Törishaus, um meine Tiere wieder abzuholen.
Dort suchte ich das Gespräch mit Marcel Bühler, was aber schwierig war, da er emotional aufgeladen war. Ich versuchte ihm kurz den tatsächlichen Sachverhalt zu erklären. Er sagte nur, ich kenne die Statuten und die würden nun eins zu eins so umgesetzt. Wegen mir sei die Schau in die Hosen gegangen, ganz viele Helfer hätten wegen mir Mehrarbeit leisten müssen und ich hätte alle hier im Raum "verarscht". Eine Vorverurteilung stand somit bereits fest.
Ich versuchte ihm zu erklären, dass - wenn man absichtlich manipulieren wolle - man einfach am Vogel ein paar Federchen beim Auge wegzupfen könne und das Ganze sei niemals nachweisbar, so etwas würde man doch niemals mit der Schere machen. Dieses Argument stiess auf taube Ohren und das Gespräch endete nach wenigen Minuten ungut.

Des Weiteren konnte sich der als Supervisor eingesetzte Preisrichter Frank Nietgen davon überzeugen, daß alle 30 anderen meiner ausgestellten Vögel auch nicht in ähnlicher Weise von mir beschnitten waren und sich in einem einwandfreien Zustand präsentierten.
Ich ging davon aus, dass man zu einem späteren Zeitpunkt in aller Ruhe sachlich darüber reden würde.

Die Zeit verging und ich hörte von nichts.

Am Donnerstag, dem 3.11.2016, bekam ich dann fast zeitgleich Meldungen aus Kuwait, England und Pakistan, was da los sei, sie hätten über die sozialen Netzwerke eine Mitteilung erhalten mit dem Inhalt, dass ich per sofort aus dem SWV ausgeschlossen sei. Zusätzlich wurden die Empfänger gebeten, das Schreiben an sämtliche Mitglieder ihres Vereins weiterzuleiten, aus Gründen der Transparenz und um Gerüchten vorzubeugen. Die beiden oben genannten Herren haben diese Mitteilung unterschrieben und bedanken sich für die Mitarbeit. Ich merkte, dass da eine grosse, orchestrierte Aktion gegen mich im Gang sein muss, worüber ich nichts wusste. Unter verfahrensrechtlichen und rechtsstaatlichen Gesichtspunkten war dieses Vorgehen jedenfalls mehr als fragwürdig.

Eine gute Stunde später überbrachte mir der Postbote den eingeschrieben Brief vom SWV mit dem gleichen Inhalt. Eine Kopie des Schreibens sei an alle SWV Mitglieder, an Ziervögel Schweiz, an die Zewa, an Exotik Schweiz und an Biomill gegangen.
Ein Protokoll der Sitzung mit der Beschlussfassung wurde mir nicht zugestellt, auch wurde mir kein rechtliches Gehör gewährt, ich wurde zu keiner Stellungnahme eingeladen sondern vor vollendete Tatsachen gestellt. Dies alles gehört zu jedem Verfahren in einem Rechtsstaat, wozu ich auch die Schweiz zähle.
Daher habe ich nun auch eine Anwaltskanzlei eingeschaltet, welche die weiteren rechtlichen Schritte prüft.

Ich bedaure den ganzen Vorfall sehr. Mir daraus aber eine Absicht zu unterstellen, mit einer vorsätzlichen Täuschung auf der Ausstellung einen Vorteil verschaffen zu wollen, entbehrt jeder Grundlage und ist absurd.
Ich war seit mehreren Jahrzehnten stolzes Mitglied des SWV und habe dem Verein auch vieles zu verdanken. So durfte ich auch etliche gesellige Stunden mit spannenden Gesprächen mit den Mitgliedern verbringen.
Weder in der Vorgehensweise noch im Ergebnis wird diese Entscheidung den tatsächlichen Verhältnissen gerecht. Ich hoffe und erwarte von den Verantwortlichen, wenn sich die Emotionen gelegt haben, dass dieser Beschluss nochmals überdacht wird.

Mit freundlichen Grüssen

Daniel Lütolf


 

 

 

 
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