Schweizer Schauwellensittiche - Daniel Lütolf
 
 

Daniel Lütolf
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CH-5436 Würenlos
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Ein Traum wurde wahr - Bericht von Fulvio Lucietto

Übersetzt von Stefan Haller - Besten Dank!


Im August 2011 hatte ich die Gelegenheit und das grosse Glück, einen meiner Träume wahr werden zu lassen. Mit einigen anderen brasilianischen Zuchtfreunden reisten wir nach Europa, um dort einige Züchterbesuche zu machen und tolle Vögel zu bestaunen. Gleichzeitig verbanden wir diese Reise mit einem Besuch der Europaschau in Karlsruhe.

Drei Zuchtfreunde aus Brasilien reisten mit mir am 24. August nach Deutschland und während acht Tagen besuchten wir einige deutsche Städte sowie auch die Schweiz.

Es war eine wunderbare Erfahrung für mich und wir konnten eine Menge interessante Dinge erfahren und uns auch über Zuchttechniken austauschen.

Ich bin in Brasilien Zuchtrichter für Schauwellensittiche und entsprechend interessiert an der Entwicklung dês modernen Schauvogels in der ganzen Welt. Einen guten Überblick kann man sich heute zwar schon dank dês Internets verschaffen, aber ich mag es, vor Ort in Gesprächen von Mensch zu Mensch neue Informationen zu erhalten und mir die Vögel in der Realität anzuschauen. Das ist besser, als auf Bildern, die je nach Perspektive anders aussehen können.

Ich glaube nach wie vor, dass eine grosse Subjektivität in bezug auf das Schauideal dss Wellensittichs existiert. Es bräuchte einen grössren Konsens unter den Zuchtrichtern und den Züchtern allgemein, damit man besser und objektiver die Kriterien für ein einheitlicheres Richten festlegen könnte. Der jeweilige Zuchtrichter sollte beim Richtvorgang seine persönlichen Vorlieben zurückstecken und nach einheitlichen Richtlinien bewerten können.

Meiner Meinung nach war es seltsam, dass ich anlässlich von Besuchen bei befreundeten Züchtern feststellte, dass sie viele exzellente Tiere in ihren Beständen haben, diese jedoch aufgrund ihrer verschiedenartigen Federstruktur nicht in Karlsruhe ausgestellt werden, da sie aufgrund dês in Deutschland bevorzugten Ideals wohl keine Chance hätten, ganz nach vorne zu kommen.

Tatsächlich werden im Rahmen der Schauen Vögel mit ausgeprägter buffiger Feder nicht ganz nach vorne kommen. Es ist aber eine Tatsache, dass die Züchter weltweit daran arbeiten, im Rahmen des Entwicklungsprozesses ihrer Zuchtbemühungen, Vögel mit stets längerer Kopffeder züchten, die aber im Gegensatz zu den früheren unansehnlichen "Buff-Vögeln" sehr ästhetisch und schön aussehen.

Während meiner Reise hatte ich am 29. August die Gelegenheit, im schweizerischen Würenlos Daniel Lütolf zu besuchen. Ich verfolge die Entwicklung seiner Vögel schon seit dem Jahr 1999 im Internet und hatte nun erstmals die Chance, seine Vögel persönlich vor Ort zu sehen und seine Zucht zu besichtigen.

Anhand der Bilder der Lütolf-Vögel im Internet wusste ich bereits, von welcher Qualität sie sind und welch unterschiedlichen Stil sie aufweisen. Ich musste aber feststellen, dass meine Eindrücke vor Ort noch viel gewaltiger waren, als ich mir dies hätte erträumen lassen.

Die morphologischen Eigenschaften von Daniels Vögeln sind meiner Ansicht nach weltweit absolut einzigartig bis zum heutigen Tag.

Die Veranlagung des Wellensittichs, sich in relativ kurzer Zeit optisch zu verändern, ermöglicht es dem Zuchter durch strenge Selektion, seine eigenen Vorstellungen in die Zuchtergebnisse einfliessen zu lassen. Wie ein Maler sein eigenes BIld kreiert, so kann der Züchter seinen idealen Wellensittich erschaffen.

Typische Merkmal von Daniels Vögeln sind die lange, seidig-weiche Feder mit ausgeprägter "Buffalo"-Wuchsrichtung im Kopfbereich, sowie ein kompakter Kopf-Schulter-Bereich, sehr weite Nacken, exzellente Grösse, tiefe Masken und grosse Kehltupfen, die in der grossen Mehrheit seiner Vögel vorkommen. Generell ist die Kopffeder etwas länger als die Körperfeder bei den Lütolf-Vögeln.

Bereits die Baby-Vögel zeigen eindrücklich ihre Qualität von ganz klein auf und machen bereits früh einen Unterschied zu den üblichen Schau-Wellensittichen erkennbar.

Persönlich glaube ich, dass solche Resultate nicht allein mit restriktiver Linienzucht allein erreicht werden können, obwohl dies in allen Lehrbüchern so geschrieben steht. Vielmehr glaube ich, dass es ein solcher "Hybrid-Effekt" entstehen kann, sofern man gezielte Auskreuzungsvögel von Spitzenqualität in die Zucht einbringt, welche zwar nicht direkt blutverwandt sind, aber über viele Generationen einst sehr wohl eng miteinander verwandt waren. Wie mir Daniel erzählte, bevorzugt er seit vielen Jahren Vögel, die in irgendeiner Form auf die berühmte Zucht von Alf Ormerod und Doug Sadler zurückgehen. So erreichte er den heutigen Standard seiner Vögel.

Diese Methode ermöglicht es, neue Merkmale nachhaltig und effizient in eine spezielle, bestehende Blutlinie einfliessen zu lassen.

Daniel Zuchtresutate zeigen eindrücklich die Effektivität eines solchen Prozesses auf. Sein gutes Auge und sein Sinn für Ästhetik waren sehr hilfreich dabei. um eine neue Qualitätsstufe zu erreichen.

Wie bei jeder neuen Entwicklung ist auch der Stil von Daniels Vögeln seiner Zeit voraus und sie erzeugen deshalb bei manchen Leuten Widerstand. Ich bin aber zweifellos davon überzeugt, dass sein Vogeltyp bald in das ideale Modell des modernen Schauwellensittichs einfliessen wird.

Ich danke Daniel aufrichtig für seinen freundlichen und aufmerksamen Empfang in seinem Haus und dieser Besuch wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Zweifellos war diese Wellensittich-Reise nach Europa für uns brasilianische Züchter mehr als aussergewöhnlich, auch weil wir viele grossartige Menschen dabei kennenlernen durften.

Fulvio Lucietto, Züchter und Schaurichter aus Brasilien

 

 
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